Silberschmuck reinigen – was du tun kannst. Tipps vom Experten

by Adolf Karl

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Du kennst das vielleicht – die Lieblingskette aus Sterlingsilber läuft an oder ist über die Zeit schwarz geworden, das geliebte Schmuckstück verliert seinen Glanz. Hast du dich da nicht auch schon gefragt, wie kann ich meinen Silberschmuck reinigen? Kann ich es eventuell selber machen – gibts es ein Hausmittel? Oder wer macht das und v.a. was kostet Silberschmuck reinigen?

Beginnen wir zuerst mit der Frage, warum Silberschmuck eigentlich schwarz wird?

Das Edelmetal Silber "oxidiert" oder besser gesagt reagiert mit dem im Sauerstoff enthaltenen Schwefelwasserstoff. Dadurch bildet sich Silbersulfid an der Oberfläche der Schmuckstücke und diese chemische Reaktion führt zu den unschönen bräunlich-schwarzen Verfärbungen.

Unser Silberschmuck besteht  aus  925er Sterlingsilber, d.h. ein Silberanteil von 92,5%, der Rest ist Legierungsmaterial, hauptsächlich Kupfer.

Wie reinigt man Silberschmuck?

Für „angelaufenen“ (dunkel gewordenen, oxydierten) Silber- und Goldschmuck gibt es folgende Reinigungsmöglichkeiten:

Was du selber leicht machen kannst, ein Hausmittel sozusagen, ist das Reinigen mit einem speziell imprägnierten Schmuck-Pflegetuch. Das Schmuckstück einfach abreiben. Dadurch wird die Oberfläche wieder glänzender & aufgehellt. Dies funktioniert jedoch nur bei nicht rhodiniertem (galvanischer Überzug) Silberschmuck. Das Pflegetuch auf keinen Fall waschen!

Eine Reinigung mit heißem (nicht kochendem) Wasser, Geschirrspülmittel & einer feinborstigen Zahnbürste kann bei fast allen Schmuckstücken oder auch Uhrbändern ebenfalls selbst durchgeführt werden.

Reinigen des Schmucks im Tauchbad

Bei speziellen Silber- & Goldtauchbädern das Schmuckstück 1 bis 2 Minuten in das Bad legen und anschließend unter fließendem Wasser abspülen und trocknen.

Länger sollte der Gegenstand nicht eingelegt werden, da sich sonst eine matte Oberfläche oder Verfärbung bilden kann. KEINESFALLS Schmuckstücke mit Perlen, Korallen, Bernstein usw. (organische Edelsteine) „tauchen“. Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei opaken (undurchsichtigen) Steinen wie z. B. Lapislazuli, Malachit, Türkis, Azurit, Rhodochrosit…usw.

Silberschmuck mit sogenanntem „Altsilber Effekt“, bei dem der gewünschte Alterungsvorgang durch Oxidation mit Schwefelleber oder Oxidbeize bereits vorweggenommen ist, sollten nicht oder nur sehr kurz im Tauchbad gereinigt werden.

Diese dunklen, meist vertieften Flächen werden bei zu langer Einwirkzeit grau und unansehnlich. Das Tauchbad ist ebenfalls nur bei nicht rhodiniertem Schmuck zu verwenden.

Eine professionelle Reinigung, wie in unserer Werkstätte wird mittels speziellen Polierpasten und Polierrädern, (gegebenenfalls auch Mattierscheiben) mit anschließender Ultraschallreinigung erzielt. Für unsere Kunden ist das gelegentliche Reinigen im Ultraschallbad gratis.

Eine ordentliche Pflege und Kontrolle deiner Schmuckstücke trägt auch zur bleibenden Freude und Werthaltung dieser bei.